Abwasserreinigungsanlagen
Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein lebenswichtiges Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss.“
Vor nicht einmal 150 Jahren wurde das Abwasser in den meisten deutschen Städten über offene Rinnsteine links und rechts der Straßen entsorgt. Das Schmutzwasser gelangte ungefiltert in Flüsse und Seen oder versickerte im Erdboden und verschmutzte das Grundwasser. Mit der Einführung von Kanalisationen und Kläranlagen verbesserte sich die Lebenssituation schnell und grundlegend. Um den heutigen Anforderungen an eine technisch und wirtschaftlich optimierte Kläranlagenplanung gerecht zu werden, sind von den Ingenieuren umfassende Kenntnisse aus dem Ingenieurbau, der Verfahrens- und Prozesstechnik, der Elektro- und Steuerungstechnik, sowie der Abwasserchemie zwingend notwendig.
Die Sammlung häuslicher Fäkalien in „Abort- und Jauchegruben“, mit anschließender Verteilung auf landwirtschaftliche Flächen waren bis zu Beginn der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts die übliche Form der Abwasserbeseitigung im ländlichen Raum. Viele Gemeinden begannen nach dem 2. Weltkrieg mit dem Bau einer Ortskanalisation und errichteten mechanisch-biologische Kläranlagen. Ein drastischer Anstieg des Bevölkerungswachstums und die kontinuierliche Entwicklung des Fremdenverkehrs sorgten dafür, dass die technischen Ansprüche der damals erbauten Kläranlagen heutzutage nicht mehr ausrechen. Dementsprechend müssen viele Abwasserbeseitigungsanlagen neu konzeptioniert bzw. neu geplant und umgebaut werden.