Gemeinde saniert Kanal
Kommune nimmt 1.5 Millionen Euro in die Hand
Übersee– Der Schmutzwasserkanal der 1,8 Kilometer langen Feldwieser Straße in Übersee von der Bahnunterführung bis zur Autobahn ist in einem schlechten Zustand und muss saniert werden. Die Kosten hat das Planungsbüro Dippold und Gerold in Prien in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates am Donnerstag mit rund 1,5 Millionen Euro beziffert. Das Gremium sprach sich einstimmig dafür aus, den ersten Bauabschnitt noch heuer zu beginnen.
Im Herbst letzten Jahres waren rund 2550 Meter der etwa 45 bis 55 Jahre alten Schmutzwasserkanäle einschließlich der ersten Haltung aus den Seitensträngen mit einer TV-Kamera befahren worden. Dabei wurden Längs- und Querrisse mit Scherbenbildung, Undichtigkeiten, undichte Schachtanbindungen und nicht fachgerecht eingebaute Anschlussstutzen festgestellt. Das hatte eine Infiltration von Grundwasser und einen Austrag des Abwassers in den Boden und das Grundwasser zur Folge. Damit sind die heute geltenden Kriterien eines Dichtungsnachweises weitgehend nicht mehr gegeben.
In Anbetracht der hohen Kosten will der Gemeinderat das Sanierungsvorhaben nun in mehrere Bauabschnitte auf fünf Jahre aufgliedern. Noch im kommenden Herbst sollen die Arbeiten im Norden der Feldwieser Straße beginnen. Dafür seien bereits vorsorglich 210 000 Euro im Haushalt eingeplant worden, sagte Bürgermeister Marc Nitschke. Für 2016 will die Gemeinde dann wahrscheinlich 390 000 Euro in die Hand nehmen.
Zahlreiche Hausanschlüsse beschädigt
Wie Anton Schmuck vom Büro Dippold und Gerold feststellte, werden auch die privaten Anlieger gefordert sein. Denn die Gemeinde sei nur bis zu den Grundstücken zuständig, ab Grundstücksgrenze sei es der private Nutzer.
Bei den letztjährigen Untersuchungen waren auch etwa 580 Meter Hausanschlussleitungen für 80 Anlieger im Einzugsbereich der Feldwieser Straße geprüft worden. Dabei wiesen nur 18 keine nennenswerten Schäden auf.
Nach den heutigen gesetzlichen Vorschriften haben die Anlieger die Dichtigkeit vom Revisionsschacht bis zum Haus nachzuweisen. In einer Anliegerversammlung sollen die Bürger noch Ende August entsprechend informiert werden.
Wie zu hören war, könnten die Privatkosten minimiert werden, wenn die Hausanschlüsse gleichzeitig mit den Hauptleitungen mitsaniert werden.
Erschienen im OVB am 18.-19.07.2015
Presseberichte zum Downloaden:
"Gemeinde saniert Kanal"
OVB am 18.-19.07.2015