Strom und Wärme aus Klärschlamm
Freilassing– 560 000 Euro investierte die Stadt in eine neue Kraft-Wärme-Kopplungsanlage im Freilassinger Klärwerk. Die zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) erzeugen aus dem im Klärwerk ohnehin anfallenden Methangas Strom und Wärme. Seit zwei Monaten ist die neue Anlage in Betrieb, jetzt wurde sie offiziell eingeweiht. Bürgermeister Josef Flatscher begrüßte dazu seine beiden Stellvertreter, Stadträte sowie Vertreter der planenden und ausführenden Firmen.
13 000 Kubikmeter Klärschlamm fallen jedes Jahr im Klärwerk im Zuge der Abwasserreinigung an. Diese Masse wird ausgefault und erwärmt, wodurch täglich 650 Kubikmeter Methangas und 19 Kubikmeter Faulschlamm entstehen. Ohne Blockheizkraftwerk müsste es abgefackelt werden, sodass eine weitere Nutzung der Energie trotz erst einmal hoher Investitionen auf Dauer lohnenswert ist. Deshalb wird das Klärgas entwässert und in einem Gasbehälter zwischengespeichert. Zwei Blockheizkraftwerke erzeugen daraus dann Strom und Wärme.
Dieses Verfahren wendet die Stadt bereits seit 1995 mit Erfolg an, doch hatten die bestehenden BHKW nach 130 000 Stunden Laufzeit das Ende ihrer Tage erreicht. Deshalb beschloss der Stadtrat im April vergangenen Jahres die Erneuerung der Anlage.
Der Wirkungsgrad der neuen Module beträgt 87,40 Prozent. Die Technik der gleichzeitigen Nutzung von Strom und Wärme trägt zur Einsparung von Primärenergie bei und reduziert damit die Entstehung von Kohlendioxid. Weil die Anlage so effizient ist, erhält die Stadt eine Förderung nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz.
Erschienen im Freilassinger Anzeiger am 07.07.2015
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"Strom und Wärme aus Klärschlamm"
Freilassinger Anzeiger am 07.07.2015